Montag, 7. Dezember 2015

Herbstreise 2.0: Nikko

Eigentlich hat das Semester schon Freitag begonnen, aber da es noch nicht in vollem Gange ist hatten Niki, Emily und ich beschlossen, ein Wochenende nach Nikko zu fahren. Nikko liegt mit dem Zug ca. 2 Stunden im Norden von Tokyo, ist wie so vieles anderes auch UNESCO Weltkulturerbe, aber hat im Gegensatz zu allen anderen Orten, die ich bisher besucht habe, eher die Größe eines Dorfes.


Der Ort Nikko liegt am Rande der Japanischen Alpen, in der Nähe gibt es einen Nationalpark, der sehr schön sein soll, den wir aber nicht besucht haben, weil wir nur ein Wochenende Zeit hatten. Die "Alpen" konnte man aber von Nikko aus sehr gut sehen, ein sehr eindrucksvolles Panorama (Berg-Wandern ist in Japan übrigens sehr beliebt, im Frühling und Sommer sind etliche Familien und Wandergruppen unterwegs.).

Außerhalb der Tempelanlage war nicht sehr viel los und ich und die anderen beiden haben es genossen, mal fernab der Touristenströme die Umgebung zu erkunden. Dabei haben wir eine alte Brücke besucht, die angeblich noch aus dem 8. Jahrhundert n.Chr., also aus der Nara-Periode, stammt.
Etwas weiter außerhalb waren wir noch an einem Ort, der sich Kanmangafuchi Abyss nennt und an dem circa 92 Jizo-Buddha Statuen stehen. Diese sollen über die Seelen von verstorbenen oder abgetriebenen Kindern wachen. Angeblich kann man nicht dieselbe Zahl auf dem Hin- und Rückweg zählen, und wir hatten nach dem Hinweg tatsächlich alle unterschiedliche Zahlen. Auf dem Rückweg haben wir dann "geschummelt" und zusammen gezählt... Tagsüber ist der Abyss ein sehr schöner Ort, aber wir waren zum ersten Mal Samstag Abend da und haben uns nicht getraut, den Weg entlang zu gehen, weil es stockfinster war und die Statuen etwas unheimlich aussahen...

 Auf dem Tempelgelände selber gab es auch noch einiges zu sehen, ich hab unten einfach mal ein paar Fotos zusammen gesucht. Ursprünglich gab es die Anlage schon im 7. oder 8. Jahrhundert, sie verlor allerdings an Bedeutung, bis Ieyasu Tokugawa sie nach 1600 ausbauen und für sich selbst ein Mausoleum errichten ließ. Bekannt ist der Tempel heute u.a. auch für die Darstellung der 3 Affen: "Nichts Böses hören, nichts Böses sagen und nichts Böses sehen."

Tokugawa Enblem
Nichts Böses hören, nichts Böses sagen, nichts Böses sehen.
Einer der 4 Schutzgötter des Tempels


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