Mittwoch, 6. Januar 2016

Mit Soba ins Neue Jahr

Erstmal möchte ich hier loswerden, dass ich eine wirklich wunderschöne Weihnachtszeit in Deutschland verbracht habe an deren Ende ich dann nochmal ganz deutlich gemerkt habe, wie sehr mir all die lieben Leute fehlen, die ich nicht mit nach Japan nehmen konnte... Es war schön, einige von euch wiederzusehen, auf die anderen freue ich mich im Sommer :)

Soba mit irgendwas (war sehr lecker)
Zurück nach Japan: Noch etwas benommen vom Jetlag habe ich Neujahr gefeiert. Eigentlich war es richtig gut, kurz vor Silvester wieder zurück zu fliegen, so war mein Schlaf-Rhythmus eh schon im Eimer. An Silvester habe ich mit einer Mitbewohnerin eine etwas größere Putzaktion gestartet (aber auch nicht zu groß, schließlich sind wir faule Studenten), um den Dreck aus dem alten Jahr loszuwerden und Platz für neuen Dreck zu machen.

Abends bin ich dann mit einigen Global House Menschen zum Jindai-ji Tempel gefahren. Traditionell gehen viele Japaner an Neujahr/Silvester oder während der ersten Januartage zum Tempel, um zu beten. Erst das Vergnügen, dann die Arbeit, deswegen haben wir vorher gegessen. Meistens werden an Silvester Soba-Nudeln gegessen; das sind dünne, lange Nudeln, die Länge wird in Verbindung mit einem langen Leben gesehen. Also, je länger die Nudeln, desto länger hoffentlich auch das Leben.

Danach haben wir uns dann zum Tempelgebäude begeben und mit vielen anderen Leuten auf das Neujahrläuten der Tempelglocken gewartet. Als das anfing, haben alle kurz gejubelt und dann versucht, möglichst schnell nach vorne zu kommen um das Neujahrsgebet zu beten. Dabei wirft man eine Münze in einen Kasten, danach betet man oder macht Wünsche fürs neue Jahr.

Zuletzt haben wir dann noch Lose fürs neue Jahr gezogen. Die sind im Prinzip so wie die Lose, die wir damals in Enoshima gekauft haben. Ich habe kleines Glück gezogen, aber weil es nicht das schlechteste Glück war, habe ich es behalten. Ihr könnt ja mal versuche, etwas zu entziffern:


Samstag, 19. Dezember 2015

Grüße aus Narita

Guten Morgen, Guten Abend, was auch immer :)

Ich bin stereotypisch deutsch überpünktlich an meinem Gate und habe jetzt noch 2 Stunden totzuschlagen :D Narita ist nicht so wirklich interessant, aber ein paar lustige Sachen habe ich hier doch gesehen und meine erste Erfahrung mit Capsule Hotels gemacht.

Der Reihe nach: Lustige Dinge die ich gesehen habe. Zum Beispiel diesen Star Wars Weihnachtsbaum! Statt der Christbaumkugeln Clonewarriors, ist doch gleich eine viel festlichere Stimmung ^^





















Capsule Hotels... Also mir hat's Spaß gemacht, in meiner eigenen Box zu liegen. Da die ungefähr 0,9*2,1m groß ist, passe ich da ja auch gut rein. Größere Leute kriegen vielleicht Platzangst.
In der Kapsel gibt es übrigens Lautsprecher, die Atemgeräusche abspielen. Das soll wohl beruhigend wirken und fördernd für den Schlafrythmus sein... Kann man zum Glück auch abstellen.

Kapsel von außen... Die sind übrigens gestapelt, d.h. manche Leute müssen kleine Treppen zu ihrer Kapsel hochklettern.
Meine superkomfortable Kapsel :)
So, mehr weiß ich von Narita nicht zu berichten. Gleich geht mein Flug los, ich freue mich sehr auf all die lieben Menschen, die ich in den nächsten Tagen sehen werde. Und ich wünsche euch allen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins Neue Jahr!

Montag, 7. Dezember 2015

Herbstreise 2.0: Nikko

Eigentlich hat das Semester schon Freitag begonnen, aber da es noch nicht in vollem Gange ist hatten Niki, Emily und ich beschlossen, ein Wochenende nach Nikko zu fahren. Nikko liegt mit dem Zug ca. 2 Stunden im Norden von Tokyo, ist wie so vieles anderes auch UNESCO Weltkulturerbe, aber hat im Gegensatz zu allen anderen Orten, die ich bisher besucht habe, eher die Größe eines Dorfes.


Der Ort Nikko liegt am Rande der Japanischen Alpen, in der Nähe gibt es einen Nationalpark, der sehr schön sein soll, den wir aber nicht besucht haben, weil wir nur ein Wochenende Zeit hatten. Die "Alpen" konnte man aber von Nikko aus sehr gut sehen, ein sehr eindrucksvolles Panorama (Berg-Wandern ist in Japan übrigens sehr beliebt, im Frühling und Sommer sind etliche Familien und Wandergruppen unterwegs.).

Außerhalb der Tempelanlage war nicht sehr viel los und ich und die anderen beiden haben es genossen, mal fernab der Touristenströme die Umgebung zu erkunden. Dabei haben wir eine alte Brücke besucht, die angeblich noch aus dem 8. Jahrhundert n.Chr., also aus der Nara-Periode, stammt.
Etwas weiter außerhalb waren wir noch an einem Ort, der sich Kanmangafuchi Abyss nennt und an dem circa 92 Jizo-Buddha Statuen stehen. Diese sollen über die Seelen von verstorbenen oder abgetriebenen Kindern wachen. Angeblich kann man nicht dieselbe Zahl auf dem Hin- und Rückweg zählen, und wir hatten nach dem Hinweg tatsächlich alle unterschiedliche Zahlen. Auf dem Rückweg haben wir dann "geschummelt" und zusammen gezählt... Tagsüber ist der Abyss ein sehr schöner Ort, aber wir waren zum ersten Mal Samstag Abend da und haben uns nicht getraut, den Weg entlang zu gehen, weil es stockfinster war und die Statuen etwas unheimlich aussahen...

 Auf dem Tempelgelände selber gab es auch noch einiges zu sehen, ich hab unten einfach mal ein paar Fotos zusammen gesucht. Ursprünglich gab es die Anlage schon im 7. oder 8. Jahrhundert, sie verlor allerdings an Bedeutung, bis Ieyasu Tokugawa sie nach 1600 ausbauen und für sich selbst ein Mausoleum errichten ließ. Bekannt ist der Tempel heute u.a. auch für die Darstellung der 3 Affen: "Nichts Böses hören, nichts Böses sagen und nichts Böses sehen."

Tokugawa Enblem
Nichts Böses hören, nichts Böses sagen, nichts Böses sehen.
Einer der 4 Schutzgötter des Tempels


Herbstliche Adventsgrüße

Ihr Lieben,
ich hoffe, ihr genießt alle eine schöne Adventszeit und ich freue mich darauf, einige von euch in ein paar Wochen um Weihnachten herum wieder zu sehen!

Bahnhof Musashi-Sakai
Die Adventszeit hier in Japan zu verbringen ist auf jeden Fall eine einzigartige Erfahrung. Einerseits ist hier vieles geschmückt, wirklich viel: jeder Bahnhof, jedes Kaufhaus, öffentliche Plätze, Häuser, unsere Unit,.. Weihnachtsmusik läuft hier non-stop, es wird überall damit geworben und gefeiert, wenn auch nicht als Familienfest.
Und ich denke, dass wahrscheinlich schon relativ viele Japaner die Weihnachtsgeschichte kennen und wissen, was Heiligabend gefeiert wird (natürlich nicht alle, Japan hat keine große christliche Tradition).

Andererseits sind die Jahreszeiten hier irgendwie etwas verschoben. Die Bäume auf unserem Campus strahlen seit ein paar Tagen in leuchtenden Farben, wie ich sie bisher an Bäumen nicht gesehen habe; und auch anderswo in Tokyo und Umgebung kann man sich einfach nur über diesen Farbwechsel freuen. Es gibt in Deutschland vielleicht ab und zu richtig schöne Herbste mit tollen Blättern, aber Farben wie auf den Fotos habe ich selten gesehen. Deswegen bin ich momentan eher in einer Herbststimmung als in einer Weihnachtsstimmung, wobei die sich dank Weihnachtspaketes von zu Hause und immer ausladender Deko doch langsam einstellt :D

Die Bäume färben sich knall-rot und gelb, die Farben sind tatsächlich noch intensiver...
Gingko-Bäume vor dem Uni-Hauptgebäude
 Und damit wünsche ich euch allen weiterhin eine schöne und gesegnete Adventszeit, wir sehen uns bald und ich melde mich bestimmt nochmal vor meiner Heimatreise :)


Sonntag, 29. November 2015

Herbstreise: Osaka, Kyoto, Nara

Zusammen mit 5 anderen Mädels aus dem Global House habe ich 5 Tage lang in Shin-Osaka (Stadtteil, quasi ein Vorort von Osaka gewohnt), von da aus sind wir nach Osaka, Kyoto und Nara gefahren. Wir haben unheimlich viel erlebt, zu viel, um das hier alles zu erzählen und so viele schöne Orte gesehen; ich bin richtig froh, dass ich im Frühjahr die Gelegenheit habe, zurück nach Kyoto zu fahren! Doch hier jetzt zumindest ein paar Bilder und Geschichten:

Osaka: War unser erstes Reiseziel, weil wir nach der langen Fahrt im Nachtbus zu k.o. waren, um uns in das Bahnnetz von Kyoto einzulesen... Das Highlight von Osaka dürfte ohne Zweifel die Burg sein, die mit ihren großen Mauern und Gräben ziemlich beeindruckend aussah. Gebaut wurde sie im 16. Jahrhundert, allerdings mehrmals zerstört, aber immer wieder restauriert; heute ist im Hauptturm ein Museum und man hat von der obersten Etage von einer Außenplattform einen tollen Rundumblick :)
Viel mehr habe ich von Osaka leider nicht gesehen (es sei denn, man zählt den tollen Eiscreme-Laden und diverse Bahnhöfe mit), weil wir den Großteil unserer Zeit in Kyoto verbracht haben.










Kyoto: In Kyoto stolpert man quasi an jeder Ecke über irgendeine Sehenswürdigkeit. Kultur-Hauptstadt Japans, Kyoto hat mindestens so viele Tempel wie Münster Kirchen, vielleicht sogar noch mehr :) Die Stadt wird generell schon viel von Touristen besucht, da aber momentan die Bäume die Farben wechseln ("monomi"), war noch mehr los als sonst. Trotzdem hatten wir unheimlich viel Spaß und die Trips nach Kyoto haben sich auf jeden Fall gelohnt. Am besten, ich lasse Bilder für sich sprechen:

Kinkakuji - goldener Pavillon: Teil einer buddhistischen Tempelanlage. Die oberen Stockwerke sind vollständig mit Blattgold verziert - ich würde gerne wissen, wie oft die schon erneuert werden mussten :D
Deswegen drehen alle durch: bunte Blattverfärbung vor dem Pavillon
Meine Reisegruppe (von l. nach r.): ich, Jen, Niki, Tasha, Emily und Ely
Dieses und vorheriges Bild: Ginkakuji - silberner Pavillon. Hat mir persönlich besser gefallen als der goldene, weil die Anlage drum herum noch schöner war. Was man hier z.B. nicht sieht, ist der interessante Steingarten.
Torii im Fushimi Inari-Taisha, einem Shinto-Schrein, der dem Fuchsgott gewidmet ist.
So sieht es aus, wenn man durch einen der Torii-Wege läuft...
Blick aus dem Teehaus, in das ich mit Tasha und Jen aus Versehen reingestolpert bin. Eigentlich wollten wir uns nur den Garten anschauen, aber wegen der britischen Überzahl sind wir dann auf eine Tasse Tee geblieben.
Nara: Der Post wird allmählich etwas lang. Deswegen jetzt zum letzten Tagesausflug, Nara; wer noch mehr Fotos sehen will, kann mich anschreiben oder mich besuchen, bitte Kekse mitbringen oder nach Japan schicken...
Es wäre gelogen, zu behaupten, Nara hätte keine architektonischen Sehenswürdigkeiten: riesiger Buddha, riesiger Tempel, Pagoden, Schreine, usw. Googelt das ruhig mal, ist wirklich interessant. Einiges haben wir uns angeguckt, allerdings waren wir hauptsächlich wegen der Rehe da, für die Nara berühmt ist. Die Tiere laufen überall rum und werden gefüttert, teilweise sogar verehrt (angeblich bringen sie Botschaften zu Buddha) und sind total zahm. Deswegen hier ein paar lustige Bilder aus unserer Reh-Fotosession:

Selfie mit Reh. Schwieriger als man denkt; Jen hat 5 Minuten gebraucht, bis das Reh in die Kamera geguckt hat.
Emily hatte mehr Glück. Und Spaß an der Sache :)
Tasha eher weniger... Nee, Spaß beiseite, Tasha posiert hier mit feinem englischen Humor ;)







Mittwoch, 18. November 2015

End of term one - Fazit

Liebe Leute,

gerade eben habe ich mein letztes Essay für meinen Geschichtskurs abgeschickt, damit ist für mich mein erstes Trimester beendet - wenn ich nicht durch irgendwelche Prüfungen gerasselt bin :D
2 1/2 Monate sind rum, 7 1/2 Monate liegen vor mir, also ist es wohl Zeit für ein erstes Zwischenfazit... Hier eine Top 3 Liste der Dinge, die mir bisher aufgefallen sind:

1. Internationalität: Okay, die Universität hat "Internationalität" im Namen und ich lebe in einem Wohnheim mit dem Namen "Global House", da sollte mich das eigentlich nicht überraschen. Aber für mich ist es das erste Mal, dass ich mit Leuten aus so vielen verschiedenen Ländern, Kulturen, usw. zusammenwohne. Und ich muss sagen, es gefällt mir richtig gut. Es macht so viel Spaß, sich mit japanischen und anderen ausländischen Studenten über Erfahrungen auszutauschen oder einfach nur rumzuhängen; ich bin richtig froh, hier zu sein :)

2. Sprache: ちょつと... 難し! ICU ist bekannt für die Japanischkurse und dafür, dass sie nicht besonders einfach sind... Ich bin in einem der Anfängerkurse und habe so meine Schwierigkeiten (irgendwie schaltet mein Gehirn auf Durchzug, wenn jemand Japanisch mit mir spricht o.o). 3-mal die Woche mehrere Stunden Japanisch klingt anstrengend (ist es auch), aber ich bin nicht mal im Intensivkurs, der 5-mal die Woche Unterricht hat. Japanisch ist schwer zu lernen und es wird relativ viel von den Studenten gefordert, aber ich bin sicher, dass ich trotz Problemen deutlich besser Japanisch sprechen und schreiben/lesen kann als zu Beginn des Semesters :) 頑張って!

3. Essen: Wieso haben wir in Deutschland nicht mehr Japanisches Essen und Trinken, bzw. wieso kann ich es nicht einfach mal eben so im nächsten Supermarkt kaufen?! Essen und Trinken wird definitiv später nochmal einen eigenen Eintrag bekommen, hier sei nur angemerkt, dass ich nach meiner Rückkehr einen Weg finden muss, Japanisches Essen und Trinken zu importieren...
Meine Highlights bisher: Melonsoda - Fanta mit Melonen-Geschmack. Beim Essen kann ich mich für keinen Favoriten entscheiden, aber vergleicht mal das Cafeteria-Frühstück mit dem Essen, was normalerweise morgens in Deutschland gegessen wird :D
Melonsoda - Importartikel Nummer eins!
Das ist das harmlose Frühstück - einmal gab's neben der Miso-Suppe noch Fisch.
So, das wars dann erstmal, ich bin die nächsten Tage in Urlaub. Der nächste Eintrag wird vermutlich ein Bericht mit Fotos aus Kyoto :)
P.S. Wer eine Postkarte will, sollte mir möglichst bald seine Adresse schicken ;)

Samstag, 7. November 2015

Fotomix aus den letzten Wochen

Hallo ihr Lieben,
tut mir Leid, dass es diesmal etwas länger gedauert hat. Leider bin ich gerade vor der Endklausuren-Phase und ziemlich beschäftigt, deshalb ist die Zeit zum Schreiben etwas knapp ;)
Daher seht ihr hier einen Fotomix aus den letzten 2 Wochen, nach den Klausuren werde ich wieder ellenlange Texte schreiben :D
                                                                                                                                                             
Vor zwei Wochen fand das ICU Festival statt, das einmal jährlich im Oktober gefeiert wird. Es gab
ein buntes Bühnenprogramm, viele Stände, an denen Essen verkauft wurde und am Sonntag sind Elly und ich zusammen im Kimono rumgelaufen. Das Anziehen hat mit Hilfe 30 Minuten gedauert, aber ich finde, es hat sich gelohnt :)
















Letzte Woche hatte ich mit den Sekay Boyz ein Fußballspiel gegen unsere Alumnis, das wir leider verloren haben, aber bei dem wir viel Spaß hatten, Außerdem gab's danach Pizza und alle waren glücklich :D

Zwischendurch bin ich dann noch mit ein paar Leuten auf einem Deutschlandfest gewesen. Ich bin noch nie so deutsch gewesen... Wir haben Bratwurst, Sauerkraut und Brezeln gegessen, für Fotos mit Bierhumpen posiert und es hätte nur noch deutscher werden können, wenn der Chor die Nationalhymne gesungen hätte...

Ich will übrigens ein Patent auf den Begriff "gemerkled" bzw. "got merkled" anmelden... 
Zum Abschluss ein Foto, das beweist, dass wenigstens 
ein paar Leute hier auch ernsthaft und hart studieren ;)
Und mit diesen wunderbaren Bildern verabschiede ich mich 
für die nächsten 1 1/2 Wochen :) Macht's gut und bis bald!